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Freitag, 7. Juni 2013

KPR-1: Basel—Bad Bellingen—Buggingen—Merzhausen—Freiburg i.B.—Tenningen

Los raus aus der Schweiz… ich will endlich mal ins «fremde» Land eintreten. Am Montag geschah es. Ich verlass das Bekannte für das «Abenteuer». Beim Zoll hatte ich keine Schwierigkeit, sie haben mich nicht bemerkt, glaube ich. Ehrlich gesagt, habe ich mich nicht total wohl gefühlt, die Karten und Wanderwege sind ein wenig unterschiedlich und ich brauchte eine gewisse Zeit, um mich rechtzufinden. Einen Tag hat es gebraucht… jetzt läuft’s ziemlich «tiptop» und ich erlaube mir auch andere Wege zu wählen.

Ich muss nicht über den Rhein erzählen, die News berichten es genug. Ich war endlich mal froh, wieder in der «Natur» zu sein, also in den Rehbergen (oder wie schreibt man das? Weinbergen…)

Ach, noch was. Ich wollte unbedingt mich von den anderen «normalen» Wanderer unterscheiden, aber fand nicht die richtige Idee oder passendes Outfit (es muss schon praktisch sein), aber dachte ich könnte ein T-Shirt oder Hut  mit drauf geschrieben Kunstpilgerreise, oder so was. San Keller brachte mir auf die Idee einer Fanne. Als ich in Basel durchmarschierte, habe ich plötzlich ein kaputtes Drachen auf der Strasse gefunden. Ich nahm es und dachte, dass ich daraus eine Fanne machen konnte. Auf der Strasse findet man alles. Man hat so viel, zu viel. Etwas geht kaputt und tschüss in den Müll. Schon wahnsinnig. Ja, aber nun, so sind wir alle!



Basel, Schweiz endlich mal weg… Fremde Landschaft, neue Gefühle, neue Ansicht.
C’est juste le pays a cote et la langue, je la connais tout de meme assez bien, mais ca suffit pour se poser des questions et qu’un soupcon de peur monte a la gorge: ou vais-je dormir? est-ce que j’ai bien estime la route? Finalement, je reste bien dans la civilisation, il y a toujours un magasin qui me ravitaille et avec le temps, je prends du plaisir a chercher ma route, a estimer les kilometres, le temps que ca me prend, et tout simplement a marcher! C’est vrai, on sous-estime notre corps et son potentiel. Je suis environ 10h dans ces souliers de montagne, 6–7h debout en train de marcher et environ 20h a l’exterieur (moins les pipis dans les cafes, les visites dans les musees) et puree que ca fait du bien! Il y a comme quelque chose qui s’est installe, une sorte de confiance, une energie qui circule. J’avais oublie que ca fait tellement de bien et que c’etait possible d’etre comme ca, en route, de traverser a pied des contrees, des paysages. Autre constatation (c’est surement tres banal ce que je vais ecrire, mais c’est par l’experience que tout devient plus clair, concret): la nature est tellement infinie et fonctionne tellement bien sans nous. Elle est quand meme incroyable. Sans qu’on nous demande quelque chose, elle est la et s’autogere. Elle est fascinante, vraiment (puree que c’est plat ce que j’ecris).

Deutschland. Eigentlich und kann ich ehrlich schreiben, ich war nie von diesem Land speziell fasziniert, oder hatte irgendwie ein Draht dazu (als französisch sprachende Schweizerin, richtet man sich eher nach der grossen Frankreich, schade für uns) aber was mich heranzieht, was auch der Fall in Frankreich ist, ist die Fläche, die Weite. Im Käseland wird so überbaut, die Dörfer berühren sich und gibt kaum Platz noch zu atmen. Das bedroht mich. Im Gegensatz hier hast du diese riesige Flächen sowie diese verdammte flache Landschaft. Das bedrohte mich. Aber nun, man gewöhnt sich daran und so flach ist es auch nicht, gibt immer Hügel oder kleine Gebirge, Täler… Baden-Württemberg ist eigentlich ein ziemlich schönes Bundesland, mit vielen kleinen Dörfern (Häuser aus Stein und diese markanten Balken). Ich war mir erst spät diese Woche wieder mal bewust, als ich durch Stauffen gelaufen bin, dass dieses Land etwa vor 70 Jahren im Krieg war. Mehr dazu kann man nicht schreiben, aber sich einfach daran erinnern.



Montag war die erste Nacht, wo ich nicht wusste, wo ich übernachten werde. Die Galeristen des Dorfes hat mich auf das Thermal Bad hingewiesen, vielleicht hätte ich im Park zelten können. Ich lief dorthin und habe grad eine Angestellte erwischt und habe meine Frage gestellt. Sie bot mir die Fläche neben den Camping-car an und nahm es an. Ich weiss, es ist nicht so abenteuerlich und nicht so romantisch, aber praktisch. Besonders ruhig war es auch nicht, da die Autobahn neben war, ahahha). Es hat mich auf eine gute erholsamse nicht verweigert.

Ich hab auch was «bädisches» schmecken wollen. Dann los auf die Schnecken. Besonders lecker war es auch nicht, aber ein einzigartiges Erlebnis (für mich immerhin). Was ich schreibe – merke mit der Zeit – ist nicht speziell sensationnell, sind Kleinigkeiten aus dem Alltag, kleine Freude und Entdeckungen, die meinen Weg stimulieren. Jetzt ist die zweite Woche von der Reise bald vorbei und es lief bis jetzt ziemlich gut. Ich danke den Leuten, die an mich denken und auch beten, dass es mir nichts schlimmes passiert. Es wirkt. Körperlich, ist alles wunderbar. Ich spüre einfach alle Glieder und die Füsse, aber es schmerzt nicht so fest. Geistig, ist alles kaputt. Nein, quatsch, ich muss nur noch die Aufmerksamkeit der LeserInnen wach halten. Also, ziemlich gut gelaunt, stelle immer mehr fest, dass es eine grosse Freiheit und Luxus ist, einfach 9 Wochen alleine zu pilgern. Das ist Toll. Ich merke auch schon jetzt, dass ich am Selbstvertrauen mehr gewonnen habe und das Suchen nach der Übernachtungsmöglichkeit langsam spielerisch geworden ist.



On devrait arreter de se sous-estimer, et plus oser. Alors, j’y vais et tanpis si on me prend pour une extra-terrestre (j’ai des fois vraiment l’impression que les gens me prennent pour une Verrückte, vu leur regard sur moi! D’ailleurs hier, a Freiburg, une petite dame m’interpelle et je lui dis ce que je fais, elle me dit:»Ach, diese Schweizer sind verrückt. Und wissen Sie warum? Wegen der Schokolade». Ca pourrait etre en effet bien l’action du chocolat sur mon esprit, puisque j’y goute assez regulierement.) Donc, ose et de toute facon, t’es ton propre cheffe et ma foi, il faut te debrouiller avec «celle-ci».



Je deviens assez copine avec «celle-ci» (non, je ne suis pas schizo) et aussi avec le bagage qui protege mon dos. On devient presque plus qu’un. Ah, la fusion! Ce qui est drole aussi, c’est que les gens me prennent vraiment pour une etudiante, une jeune quoi. Quand j’entre dans les musees et que j’explique le projet, on me demande dans quel contexte, si c’est dans le cadre des etudes. Non, mes chers, c’est une propre initiative, et parce que je me declare depuis une petite annee, comme «freischaffend», et bien, je me suis lance ce defi et pris cette liberte de realiser ce projet.



Aussi, ce qui est interessant dans cette marche, c’est d’observer ses pensees, ses attentes, ses questions. Une anecdote a ce sujet: mercredi soir, je me rejouissais d’atteindre le Jesuitenschloss, que j’avais cible sur la carte. Je m’etais dit, cool, tu vas etre accueillies par des moines, tu vas peut-etre recevoir un bol de soupe et meme participer a une messe. AHAH, quatsch! Vergiss mal, Marinka! Die Realität ist nicht so. Ich kam an und sah, dass es keine Jesuiten da waren, und schon lange nicht mehr. Das war ein Gastro-Restaurant. Ich ging rein und die Köcher und Personal waren gerade am Essen. Schön am Tisch, schön sauber. Ich, stinkende und im kurzen Shirt, fragte, ob ich mein Zelt in der Nähe des Schlosses einschlagen konnte. Keine Ahnung, keine Antwort. Suche, suche, einfach weiter… 



Ich klingelte überall, wo es möglich war und man schickte mich immer weiter, zu Herrn S., der schon nach Hause ging, usw. Schlussendlich fand ich eine Familie am Tisch und gab mir die Erlaubnis hinter dem Schloss zu übernachten. An dieser Nacht habe ich am meinsten Angst gehabt, ich hörte immer welchen Spazierer und zum Teil wurde ich angesprochen. Es ist manchmal doof, aber so ist. Ich hätte mich gerne als Stein vorgestellt, oder einfach durchsichtig, nicht da, obwohl ich eigentlich zelten durfe, aber sicher war es nicht ganz. Man bleibt menschlich.