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Montag, 24. Juni 2013

KPR-1: Angst – Grenzen/Où sont tes limites?

Johanniskirche in Mannheim



In diesem Projekt hatte ich verschiedenes vor, oder besser gesagt, habe ich vor (es ist noch nicht alles vorbei), eigene Wünsche an mir selbst, wie z.B. an den Grenzen zu arbeiten, Selbstvertrauen zu gewinnen, und auch schauen, was hinter den Gedanken steckt. Ich kann schon erstmals sagen: «Hinter den Gedanken gibt es die Müdigkeit.» Ganz einfach. Na, ja. Zur totalen Ruhe bin ich noch nicht angekommen. Man sagt mir, ich sollte nicht diesen Zustand suchen. Ok. Thema auf die Seite. Es kommt, oder auch nicht. Egal. Die Grenzen habe ich ein paar Mal erlebt. Aber was heisst, Grenzen? Wo liegen meine Grenzen?

Es gibt zwei Arten von Grenzen. Diejenige, die man sich selber gibt und die eigentlich nicht wirklich da sind, und diejenige, wo du spürst, du kannst mit deinen eigenen Kräften und Fähigkeiten nicht weiter, oder mit viel Mühe. Zwei Beispiele dafür. Letztes Wochenende wollte ich versuchen, 48 Stunden laufen, ohne Pause. Grosses Vorhaben. Mir war klar, dass es rein menschlich nicht möglich war, aber hatte schon die Idee bei 48Stde Neukölln Kunstfestival in Berlin angemeldet. Also, eine kleine Performance in der grösseren Kunstpilgerreise. Theoretisch konnte man 48 Stunden aus Berlin mit mir live, durch Iphone und Internet, kommunizieren. Die Marsch «48Stunde Non-Stop» wurde in der Galerie Körnerpark in Berlin ausgestellt, also die Verbindung zu mir. Leider hat es nicht so geklappt, wie ich es mir vorgestellt habe. Das Erlebnis meiner Seite war schon etwas besonders. In der Nacht alleine zu laufen, durch verschiedene Landschaften, Dörfer… und vor allem, den Weg nicht verlieren.



Die Wanderwegzeichen sind nicht so super gross und manchmal auch versteckt. Na ja, verlaufen habe ich mich mehrmals, aber es gehört dazu. Angst hatte ich komischerweise nicht wirklich, ausserdem als ich in den Dörfer lief und Leute getroffen habe, sie guckten mich ganz auf seltener Art (klar, kann ich nachvollziehen, was macht diese verrückte mit ihren «Skistöcken» Mitte in der Nacht?) Was spannend ist, ist festzustellen, dass deine Sinne mit der Zeit viel schärfer geworden sind, deine Augen, Ohren, Nase… alles nimmst du besser wahr, oder präziser. Um 4h30 war ich doch ganz schön müde und dachte, auch wenn der Sonnenaufgang schon stattgefunden hatte, zelten. Schlafen für eine kleine Weile. Schlussendlich habe ich wenig geschlafen, vielleicht nur 2 Stunde, konnte ich auch nicht wirklich und lief zur nächsten Stadt: Bruchsal. Aber zurück zum Thema Grenzen. An dem Wochenende bin ich viel gelaufen, hab wenig geschlafen (keine Angst, habe mir schon ein paar Pausen erlaubt). Es war mal ein Erlebnis.

Es schmerzt.



Ja, mit der Folge, dass ich jetzt eine Sehnenscheidenentzündung. Ob es am 48 Stunden Experiment oder an der Menge Kilometer insgesamt liegt, kann ich nicht sagen. Wahrscheinlich hat dieses Experiment nicht geholfen. Marinka, du hast mit Feuer gespielt und nun spürst du mit deinem Blut. Da kann ich ehrlich sagen: ja, es ist eine körperliche Grenze. Es tut einfach weh. Ich muss langsamer laufen und mir Sorgen geben. Ich dachte nie, dass es kommen könnte. Nach vier Wochen bist du doch schön daran gewohnt, wenn schon, dann kommt es in den ersten Tagen oder Wochen. Ach, du bist schon ein wenig naiv.

Une autre limite: ses peurs. L’autre soir, je suis arrivée à Worms. Après avoir été refusé dans le centre d’équitation (ces petits bourgeois), je me suis adressée à leur voisin: le club de tennis. J’ai pu planter ma tente et meme recu des conseils et autres pommades pour soigner mes douleurs. Cette meme nuit, il y eut un orage incroyabe (ca ne tient qu’à moi, mais je vous certifie que sous une tente, entendre des rafales de vent dans les arbres, des coups de tonnerre, ca impressionne). Je voulais m’endormir assez tot pour etre en pleine forme le lendemain. A 21h20, empaquetée dans mon sac de couchage, j’attendais que mon pouls ralentisse… A 22h15, je sortais et rejoignais l’équipe du tennis au restaurant du club. Je me suis dit: «Combien de temps restes-tu dans cette tente et essaies de t’endormir?» Finalement, ca n’a pas été longtemps. Ma foi, je suis humaine. J’avais peur de recevoir la foudre (ca parait con, mais oui, quand on est sous un arbre, ca peut arriver… bravo Marinka), ou meme de recevoir une branche. Donc, je suis allée trouver de la compagnie. Les jeunes sportifs sirotaient un verre tranquillement, au chaud.

mit dem TCB in Worms



Eine andere Angst ist, in den Grossstädten keinen Ort, wo ich zelten darf, zu finden. Letzten Dienstag war ich in Mannheim, ziemlich spät angekommen, so gegen 18h, so lief noch zur Kunsthalle vorbei, ich wusste, dass sie kein Gästezimmer hatten, aber dachte, vielleicht haben sie mir noch ein Tipp oder sonst ein Angebot (ahah). Nein, nichts. Nachdem ich mich im Brunnen vom Wasserturm erfrischen habe (den ganzen Kopf ins Wasser tut gut), habe ich einfach zwei Polizisten angesprochen und gefragt, wo ich «zelten» darf. Clever, oder direkt an den richtigen Personen. Ich musste innerlich lachen, da sie in der Hand eigentlich das Reglement über Stadtordnung hatten. Ja, nun, haben wir trotzdem ein wenig gequatscht und empfahlen mir auch eine Ecke, wo sicher kein Polizist zwischen 21h30 und 6h30 kommen würde.

Ich wollte noch zur Jugendherberge hingehen und mal fragen, ob ich in der Nähe zelten durfte. Diese war total im Umbau/Baustelle und eigentlich geschlossen, da sie Schädigungen wegen Hochwasser hatten. Ich durfte nicht. Verboten. Ich sass noch am Strand der Neckar und fragte mich, was ich machen soll… soll ich noch 2Km bis zur von Polizisten empfohlenen Ecke laufen oder trotzdem in der Nische in der Nähe von Jugendherberge oder illegal auf der Stadtwiese… Ich entschied mich für eine andere Lösung: geh mal zu einer Kirche vorbei, frag mal dort. Ich ging zur Johannis Kirche und sah eine tolle grüne Fläche. Ich traf eine Frau, welche die Pfarrerin war, und erzählte vom Projekt und fragte, ob ich für eine Nacht in dem Garten zelten durfte. JA. JA. Ich war beruhigt. Also, nie die Geduld verlieren. Kommt schon gut. Ich habe schlussendlich zwei Nächte dort verbracht und wurde auch zum Abendessen mit der ganzen Familie eingeladen. Danke Suzanne und Gregoire, war echt toll, bei Euch gewesen.